Halbzeit in Singapur
Samstag, 13. Juli 2024
Am Mittwoch war es soweit und die erste Hälfte meiner 11 Wochen in Singapur ist vorbei. Das spannende daran? Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt gerade in Ho-Chi-Minh City, also in Vietnam. Wie es dazu kam, erzähle ich später.
Irgendwie ist alles etwas verrückt. Vor einem Jahr habe ich mich gerade damit auseinandergesetzt, dass ich für zwei Jahre nach Amerika ziehen werde. Hätte ich damals gedacht, dass ich den Sommer in Asien verbringen würde? Niemals!
Vor knapp 10 Wochen fand die letzte Vorlesung im Frühlingssemester statt und als ich dies realisiert habe, war mein erster Gedanke: “Gut, dass ich noch ein weiteres Jahr Studium vor mir habe”. Eins kann ich euch sagen, ich bin noch nicht wirklich auf meinen Abschluss vorbereitet. Vier Wochen später ging es dann aber schon nach Singapur zu meinem Sommerpraktikum. Es wird sehr komisch sein, im September nach Boston zurückzukehren und nicht mehr zu den “Neuen” zu gehören und jetzt in der Position zu sein, den Neuankömmlingen weiter zu helfen oder Tipps zu geben.
Aber zurück zu meinem Praktikum. Es war nicht so einfach, wie ursprünglich gedacht, einen Praktikumsplatz zu bekommen. Ein viertel Jahr ist für viele Unternehmen zu kurz. Um so toller, dass es dann in einem Bereich, der mich besonders interessiert, “Private Equity" geklappt hat. Und dann noch in Singapur.
Das ungewöhnteste war allerdings, wieder in einen Büroalltag zurück zu kehren. Jetzt verbringe ich jeden Tag, von ca. 9:30 / 10:00 Uhr bis 19:30 / 20:00 am Raffles Place in Singapur, genieße eine wundervolle Aussicht und mache mein Praktikum. Den Sport habe ich mittlerweile auf den Morgen verlegt, da ich abends einfach zu müde bin. Gerade die ersten Tage bin ich abends einfach nur noch erschöpft ins Bett gefallen. Und das obwohl ich doch den ganzen Tag “nur” am Schreibtisch sitze.
Eins kann ich euch aber direkt bestätigen: Singapur ist eine sehr faszinierende Stadt. Jeder sagt mir zwar, dass es lediglich Asien für Einsteiger ist, aber das trifft meine Situation sehr gut. Von daher bin ich auch sehr dankbar, dass meine Kollegen mir jeden Tag zur Mittagspause eine weitere Kulinarik vorstellen. Bisher waren wir in keinem Restaurant zwei Mal. Nichtsdestotrotz muss ich leider gestehen, dass mein absolutes Highlight das österreichische Essen war. In Boston gibt es genau ein deutsches bzw. österreichisches Restaurant und das ist nicht besonders gut. Ihr könnt euch also kaum vorstellen, wie glücklich ich war, als ich ein gutes Schnitzel essen konnte.
Mein größter bisheriger Schock war jedoch die Begegnung mit einem asiatischen Geko, der einfach in meiner Wohnung aufgetaucht ist. Damit hatte ich dann doch nicht gerechnet. Auch wenn sie gegen Insekten und Moskitos helfen sollen, sind sie mir doch etwas ungeheuer. Es sind dann doch nicht die mir bekannten Spinnen. Und die Tiere sind schnell, ein Einfangen ist daher eine kleinere Herausforderung.
Nach den ersten fünf Wochen in „Asia Light“ haben mir meine Kollegen dann angeboten das Büro im Ho-Chi-Minh City zu besuchen, um mal einen Einblick ins „richtige“ Asien zu erhalten. Und was soll ich sagen, es ist definitiv anders als Singapur. Ich bin immer noch fasziniert, dass der Verkehr funktioniert - Irgendwie. Eine wirkliche Ordnung scheint es in meinen Augen nicht zu geben. Das Überqueren der Straßen stellt sich manchmal auch als sehr schwierig dar. Mein Tipp: Am besten hoffen, dass ein Einheimischer auch die Straße überqueren will und dann einfach dran hängen. Das klappt super! Aber gut, über all meine Erlebnisse in Ho-Chi-Minh zu schreiben, würde jetzt etwas den Rahmen sprengen. Darauf werde ich in meinem nächsten Post eingehen.
Jetzt ist meine Woche in Vietnam leider auch schon vorbei und ich bin wieder zurück in Singapur. Mal schauen, was ich in der 2. Hälfte alles erleben werde.
Auf welcher Etage ist wohl mein neues Büro?
Die Aussicht von meinem Schreibtisch