Umzug nach Medford

Sonntag, 17. September 2023

Ohne Pause ging es von der Einführungswoche direkt in den Umzug über, denn mit dem 1. September hat auch der Mietvertrag für die Wohnung begonnen.

Obwohl mir seit Beginn der Wohnungssuche bekannt war, dass ich keine bezahlbare Wohnung finden werde, die dem deutschen Standard entspricht und dementsprechend meine Erwartungen bereits angepasst habe, war ich von der Realität überrascht. Der eigentlich sehr schöne Parkettboden, hat an mehreren Stelle Farbflecken, die nach dem Streichen nicht entfernt wurden, die Zimmer sind alle kleiner als ursprünglich erwartet, diverse Möbel weisen Rostspuren auf, der Keller ist zugemüllt und keiner weiß wem der Inhalt gehört oder wieso er noch nicht weggeschmissen wurde. Die Plissees an den Fenstern sind eingestaubt und die Fensterrahmen schmutzig, als wären sie seit Jahren nicht gereinigt worden - was vielleicht auch der Fall ist. Aber immerhin existierte die Wohnung. In der Umgebung häufen sich nämlich die Fälle an Fake-Anzeigen und Besichtigungen und immer mehr Studenten fallen auf diese Betrugsmaschen hinein. Die Kaution und die erste Monatsmiete sind dann häufig weg. TUFTS warnt daher bereits explizit vor solchen Fällen.

Den Wohnungsschlüssel haben wir erst um 12 Uhr am Einzugstag bekommen, da die Eigentümer die Wohnung davor noch putzen lassen wollten. Außerdem haben sie auch noch einen Rundgang durch die Wohnung gemacht. Umso größer war meine Überraschung, als ich in mein Zimmer kam und der Kleiderschrank (der mit der Wohnung vermietet wurde) kaputt war. Und dieser Schaden kann auch eigentlich nicht übersehen werden. Auf meine E-Mail, die ich direkt an die Eigentümer geschrieben habe, wurde erst am Dienstagmorgen geantwortet. In den nächsten zwei Wochen würde jemand vorbeikommen und sich darum kümmern. Es gäbe noch weitere Schadensmeldungen, die dringender wären. Bis zur Antwort war das Problem aber bereits behoben.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Tim, der den Kleiderschrank reparieren konnte, und an myGermany, die neben meinem Schreibtisch auch unser Werkzeug ganz problemlos nach Amerika geschickt haben. Ohne Akkuschrauber wären wir ganz schön aufgeschmissen gewesen.

Nachdem der erste Schreck überwunden war, haben wir das Zimmer vermessen, um die passenden Möbel auswählen zu können. Vor der Gruppenexpedition zu Ikea haben Tim und ich allerdings noch schnell eine Matratze für das Bett erworben. An dieser Stelle hatten wir echt Glück, dass der Laden eine passende Matratze auf Lager hatte. Anders als in Deutschland ist der Laden nämlich nicht direkt mit einem (zumindest kleinen) Lager verbunden. In den meisten Fällen werden die Matratzen im Laden ausgesucht und anschließend aus dem Lager angeliefert und sind erst nach ca. 1 Woche abholbereit.

Mittlerweile war es halb vier Uhr nachmittags und wir machten uns auf den Weg zu Ikea. Natürlich sind wir dabei in den Wochenendverkehr geraten, sodass sich die eigentlich 30 Minütige Fahrt mehr als verdoppelte. Endlich am Ziel angekommen, mussten wir erstmal alle etwas essen, denn das Mittagessen ist für uns alle ausgefallen. Frisch gestärkt haben wir uns dann ins Vergnügen geschmissen und einen Großeinkauf an Möbeln veranstaltet. Natürlich sind auch diverse Kleinigkeiten mitgenommen worden, die wir für die Wohnung brauchten und das hat lange gedauert. Gegen 22 Uhr waren wir endlich wieder in der Wohnung - das Bett hatte sich während der Fahrt aber leider noch nicht selbstständig aufgebaut. Komplett erschöpft haben wir uns dann noch Bett und Lattenrost gewidmet - um halb 1 Uhr stand alles und wir konnten endlich schlafen gehen. Es war ein langer und sehr anstrengender Tag.

Die restlichen Möbel waren leider aber auch noch nicht aufgebaut. Der Samstag stand also ganz im Zeichen von: Sämtliche Möbel aufbauen und Kleiderschrank reparieren. Mittlerweile funktioniert der Schrank dank unfangreicher Investitionen wahrscheinlich besser als jemals zuvor. Außerdem haben wir den Schrank dann direkt auch innen umgebaut und weitere Kleiderstangen eingefügt. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie froh und erleichtert ich war, als am Samstagabend alles fertig war und ich anfangen konnte, die Koffer auszuräumen. Das wollte ich dann auch so schnell wie möglich hinter mich bringen und habe mich direkt ans Aus- und Einpacken gemacht. Kurz vor Mitternacht war alles verstaut und ein weiterer Tag vorbei.

Am Sonntag, als alle vier WG-Bewohner beisammen und alle Möbel aufgebaut waren, haben wir uns der gemeinsamen Küche gewidmet. Die Schränke wurden ausgewischt, Küchenutensilien gereinigt und aufgeräumt und alle noch fehlenden Dinge bestellt. Das einzige, was noch störte, waren die ganzen Pappkartons, die sich im Flur stapelten. Eine schnelle Google-Suche später und der Recyclinghof war gefunden. Schnell haben wir unser Mietauto beladen und sind losgefahren. Nach einer etwas längeren Suche, haben wir den Papiercontainer auch gefunden und konnten unseren Flur dadurch freiräumen. Endlich war also ein Ende in Sicht und das größte Chaos war gerade noch vor Semesterbeginn beseitigt.

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