Mein Jahr 2023 - Rückblick

Auch wenn dies jetzt der zweite Post in sehr kurzer Zeit ist, blicke natürlich auch ich auf das Jahr mit all seinen Veränderungen zurück. Und das sind sehr viele! Vor einem Jahr hatte ich noch nicht mal die Bewerbung an Fletcher verschickt und jetzt habe ich schon das erste von vier Semestern abgeschlossen.

Um genau zu sein, wusste ich Anfang Januar nur, dass ich mein Masterstudium beginnen möchte. Zwar hatte ich bereits eine ungefähre inhaltliche Vorstellung, aber alles andere stand für mich noch in den Sternen. Den richtigen Studiengang zu finden, ist ja auch gar nicht so leicht. Und während das Schreiben einer Bewerbung zwar schonmal ein Schritt in die richtige Richtung ist, braucht man ja auch eine Zusage. Und so habe ich Mitte Februar meine Bewerbung abgeschickt, mir aber ehrlicherweise keine großen Hoffnungen auf eine Zusage gemacht. Immerhin gibt es sehr viele Bewerber, wieso sollte also gerade ich angenommen werden? Als die Zusage dann überraschend eintraf, hat sie bei mir alles auf den Kopf gestellt. Mehr oder weniger wortwörtlich. Gerechnet hatte ich damit nicht. Aber wie meine Mutter so schön sagte: “Wer A sagt, muss auch B sagen.” und damit war es eigentlich beschlossen.

Bis September standen dann auch alle Pfeiler in Richtung “Vorbereitung auf Boston”. Neben dem Visum gab es auch noch eine Menge anderer Dinge zu erledigen - hier weiß ich gar nicht genau, was die größte Herausforderung war. Neben der Mitbewohnersuche und der Wohnungssuche in Boston, musste ich mich natürlich auch um meine Wohnung in Frankfurt kümmern und meinen Kollegen beibringen, dass ich ab September einen anderen Weg einschlagen werde. Um das ganze Chaos dann noch perfekt zu machen, wurde der Sommerurlaub einmal komplett umgekrempelt, das neue Ziel hieß: Boston und im Anschluss Florida Keys mit Miami.

Es waren ein paar sehr anstrengende Sommermonate, die offensichtlich von vielen Veränderungen und auch Unsicherheiten geprägt wurden. Woher sollte ich wissen, ob es die richtige Entscheidung war, auf einen anderen Kontinent zu ziehen? Mein Leben in Frankfurt hinter mir zu lassen. Oder ob der Studiengang das ist, was ich mir erhofft habe? Es schien wie ein Sprung ins Ungewisse und Unbekannte. Oder auch, ein Sprung ins Abenteuer.

Und seitdem ich das erste Mal, am 28.08.2023, in der Hall of Flags stand, zu Beginn der Einführungswoche, ist es genau das: Ein Abenteuer. Mein Abenteuer von einem Masterstudium in Boston. Nach der Einführungswoche ging es direkt mit den Vorlesungen los, von einer Eingewöhnungsphase habe ich nichts mitbekommen. Aber vielleicht ist das auch besser so. Wer viel beschäftigt ist, hat weniger Zeit, über die ganzen Unterschiede zu “zu Hause” nachzudenken. Und so ging es dann auch los: Vorlesungen, Cornell EMI Case Competition, das Finale in New York (inklusive des 2. Platzes), die Mid-Term Klausuren und dann die Finals. Zwischendrin natürlich noch Hausaufgaben und Gruppenarbeiten.

Das klingt jetzt nach viel Arbeit - und das war es auch. Aber trotzdem hat es mir Freude bereitet. Natürlich kamen der Spaß und das Erkunden von Boston und Umgebung nicht zu kurz. Neben dem Testen diverser Restaurants, dem Besuch eines Footballspiels, der Fall Foliage Season, einem Ausflug nach Salem und einem Kurzurlaub in Kanada, habe ich noch viele weitere neue Eindrücke gesammelt und ganz viel erlebt. Manchmal werde ich von den ganzen Erlebnissen geradezu überschwemmt. Langeweile ist definitiv nie aufgekommen.

Zum Abschluss möchte ich wohl eine der wichtigsten Fragen beantworten: “Würdest du dich wieder so entscheiden?" Meine klare Antwort: “Ja!” Es ist unglaublich, was sich bei mir in diesem Jahr alles verändert hat und die Umstellung war definitiv nicht leicht, das könnt ihr mir glauben. Das Studium ist zudem sehr anspruchsvoll, aber dies war eine bewusste Entscheidung meinerseits. An den neuen Herausforderungen, denen ich mich mehr oder weniger tagtäglich gegenüber sehe, wachse ich und die neuen Erfahrungen machen alles wett.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine Familie, die mich bei dem ganzen unterstützt und mir immer zur Seite steht. Und natürlich auch an meine neue “Fletcher-Familie”, ohne die es nur halb so schön wäre. 

Und jetzt wünsche ich allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2024!